Compendulum verbindet die englischen Worte Compilation und Pendulum. In der Übersetzung gleich bedeutend mit der Sammlung von pendelnden Schwungbewegungen. Der gewählte Untertitel, Repetition in Position, Velocity und Orientation umschreibt die digitale Auswertung der gesammelten Schwungbewegungen. Die Wiederholung dieser nämlich, unter Einbezug der Position, der Geschwindigkeit und der Platzierung der Bewegung. Benannte Bewegungen werden, in Time’s Up eigener Manier verursacht durch, dem Publikum zur Verfügung gestellter, Interfaces. Vorraussetzung für das Aktivieren der digitalen Entsprechung der physikalischen Bewegung ist die Benutzung der vorhandenen Interfaces durch die Besucherinnen. Die Ursache für die Pendelbewegung sind also eigens konstruierte Interfaces. Eingabegeräte, welche zur Veränderung der audiovisuellen Umgebung führen. Und diese Interfaces sind von ergreifender Einfachheit. Schaukeln nämlich. Nachempfunden genau jenen Schaukeln, die wir alle kennen, oder zumindest wir, die wir Kinderspielplätze besuchten oder vielleicht ja noch immer besuchen. Alleiniger Unterschied bei von Time’s Up hergestellten Schaukeln zu Spielplatzüblichen ist die um ein wesentliches verlängerte Strecke zwischen Deckenaufhängung und Sitzfläche. 4m ist der Mindestabstand, vorzugsweise sogar noch länger. Dieses vermeintlich kleine Detail führt zum Resultat, dass aus dem einfachen Schaukeln ein Schwingen, beinahe ein Schweben wird. Bemerkenswert an dieser simplen Interfaceausführung ist auf alle Fälle der intuitive Zugang zu einer virtuellen Welt. Mit der Wahl der Schaukel als Schnittstelle gelang es uns tatsächlich Besucherinnen aller Altersgruppen zum Mitmachen und Eingreifen in motivieren. Die audiovisuelle Umgebung ist es nun, welche sich mit Zeitverlängerung, -wiederholung, -wahrnehmung und -irritation beschäftigt. Als Präsentationsebenen dieser akustischen sowie bildlichen Manipulationen dienen einerseits raumhohe, sehr schlanke Leinwände und andererseits ein Mehrkanal Audiosystem. Sprich jede der, aktuell drei an der Zahl, Schaukeln besitzt eine entsprechende, frontal zur Schaukel angebrachte Leinwand als sie auch in der Audiolandschaft dargestellt wird. Je nach Intensität, Dauer und Nachdruck sich die einzelnen Teilnehmerinnen dem Interface widmen, desto augenscheinlicher als auch häufiger sollen Adaptionen der audiovisuellen Anwendung auftreten. Die Planungen für das kommende Jahr für genau diese interaktiven Ausformulierung der Adaptionen sind vielfältig. Die Integration von Echtzeitkamerabildern die sich auf den Leinwänden widerspiegeln, überlagert durch aufgezeichnete Bildern vorheriger Benutzerinnen zum Einen, die Manipulation in Abspielgeschwindigkeit, Ausschnittsgröße des verwendeten Materials in Raum und Zeit zum Anderen. Echoeffekte, beruhend auf Zeitverschiebung und -manipulation sowohl im akustischen als auch im visuellen Bereich sind in der Konzeption ebenso angedacht wie das geradlinige Verstärken der durch das Schwingen der langen Seile hervorgerufene Zerschneiden der Luft. Nahe liegend sind auch Effekteinbindungen im akustischen Bereich welche das Schwingen, Schweben im Raum unterstreichen. Analog dazu sollen auch die Bilder dieses Gefühl des sich wiederholenden Pendelns unterstreichen.
Compendulum ist ein Bestandteil der Mood Swings
Date:
Compendulum - Fly
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