Während die Linzer Künstler*innengruppe Time's Up im letzten Jahr ihre Arbeiten noch international zeigen konnte, haben die Auswirkungen von Covid-19 dazu geführt, dass nahezu alle öffentlichen Auftritte zum erliegen kamen. So etwa die mehrmonatige Installation „RISE. Turnton 2047“ im Rahmen des Höhenrausch im OÖ Kulturquartier, die um ein Jahr verschoben wurde.
Als „Labor zur Schaffung experimenteller Situationen“ stellen öffentliche Veranstaltungen aber nur einen Teil der Tätigkeit von Time‘s Up dar. Seit längerem forscht die Künstler*innengruppe an Schnittstellen zwischen Kunst, Technologie, Wissenschaft und Unterhaltung zu Zukunftsfragen und darüber, wie mögliche und bevorzugte Zukünfte gedacht, entwickelt und skizziert werden können.
Dieser Forschungsschwerpunkt wird nunmehr auch in Kooperation mit dem Institut für Design Investigations an der Universität für angewandte Kunst Wien und Time's Up in dem kunstbasierten Forschungsprojekt „Curiouser and Curiouser, cried Alice“ (CCA) behandelt, welches vom Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK) des Austrian Science Fund (FWF): AR561 unterstützt wird.
Als Teil dieser Auseinandersetzung werden mit den sogenannten „Futuring Exercises“ Formate entwickelt, um mit unterschiedlichen Gruppen konkret an der Entwicklung von Zukunftsszenarien zu arbeiten.
Wurden diese Formate ursprünglich als klassische Vor-Ort Lectures oder Workshops konzipiert, erfordern die jüngsten Ereignisse die Weiterentwicklung hin zu einer digitalen Online-Umsetzung.
In den kommenden Wochen und Monate sind nunmehr drei Futuring Exercises in Vorbereitung und werden gemeinsam mit der Kulturvereinigung 47|04 (I), der Bioartsociety in Helsinki (FI) und bei dem Kongress Zukunft für Alle in Leipzig (DE) on- oder&und offline umgesetzt.
16.Juli 2020 / 10.00
Digital Manufacturing
Gorizia, IT / Online
Das Sommerschulprogramm „Digital Manufacturing“ hat sich zum Ziel gesetzt, künstlerische Forschung und neue Technologien mit der wirtschaftlichen Realität kleiner- und mittelständiger Unternehmen in der Region Friaul-Julisch Venetien zu verbinden. Junge Künstler*innen aus ganz Europa sind dazu eingeladen sich mit dem wirtschaftlichen Erbe dieser Region auseinanderzusetzen und Modelle zu entwickeln um dieses in die Zukunft zu führen.
Unter dem Motto „Die Grundlage für relevantes Design ist das Denken an ein pluralistisches Morgen“ wird Time‘s Up über die eigenen Arbeiten und Erfahrungen mit Physical Narratives, Futuring Exercises und Experiential Speculations berichten um die Bedeutung und die Qualitäten spekulativem Designs in einer postnormalen Welt zu diskutieren.
http://www.quarantasettezeroquattro.it/botteghe-digitali/summer-school/
25. - 29. August 2020
Kongress: Zukunft für Alle
Leipzig & Online
Der Kongress Zukunft Für Alle hat sich zum Ziel gesetzt konkrete Vorschläge für eine gerechte Zukunft zu entwickeln und zu diskutieren. Dazu vernetzt die Veranstaltung Aktive aus sozialen Bewegungen, Wissenschaft, Politik, Medien, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und alternativ-ökonomischen Projekten. In rund 150 Workshops und 20 Podiumsdiskussionen werden konkrete Utopien für das Jahr 2048 entwickelt. Ziel ist es, eine Zukunft zu entwerfen, die die Bedürfnisse aller Menschen in den Mittelpunkt stellt und die Lebensgrundlagen erhält.
Mit der Projektreihe „Turnton 2047“ hat Time‘s Up seit längerem das Zukunftsszenario einer kleinen, am Meer gelegenen Stadt entwickelt und diese inzwischen mehrfach in Form von begehbaren Erzählungen für das Publikum erfahrbar gemacht.
Im Rahmen des Kongresses Zukunft für alle wird Time‘s Up dieses Szenario in Form einer virtuellen Einführung vorstellen um darauf aufbauend das Publikum einladen mit niederschwelligen Übungen spielerisch die Vorstellungskraft zu schüren um neugierig ins Jahr 2048 zu schauen.
https://zukunftfueralle.jetzt/
14. - 18. September 2020
BioFutures - Futuring Exercise
SOLU Space, Helsinki Finland & Online
Die Bioart Society betreibt ein künstlerisches Labor in Helsinki, welches sich seit über 10 Jahren der facettenreichen Auseinandersetzung naturwissenschaftlicher Aspekte mit Schwerpunkt Biologie, Ökologie und Biowissenschaften widmet.
Time’s Up konzipiert einen mehrtägigen Workshop, die zwar vor Ort in Helsinki abgehalten wird, jedoch die Option der virtuellen Teilnahme bietet. Zu Beginn werden verschiedene Zukunftsfassungen erstellt, welche die wechselwirkende Rolle von Biologie, Ökologie und Biowissenschaft in den Mittelpunkt stellen.
Unter spezieller Berücksichtigung der gegenwärtigen Gesundheitskrise, wird die Einflussnahme dieser Felder auf den Alltag Einzelner und auf Gemeinschaften durchdacht. Veranschaulicht durch repräsentierende Requisiten dieser imaginierten Zukünfte werden die entstandenen Szenarien gegen Ende der Veranstaltung öffentlich präsentiert und besprochen.
Alle Workshops & Übungen zu und Untersuchungen von Methoden Zukunft zu kartographieren sind Teil von Curiouser and Curiouser, cried Alice: Rebuilding Janus from Cassandra and Pollyanna (CCA) - einem kunstbasierten Forschungsprojekt des Instituts Industrial Design 2 an der Universität für angewandte Kunst Wien und Time's Up. CCA wird vom Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK) des Austrian Science Fund (FWF): AR561 unterstützt.
Über Time's Up:
Time's Up bewegt sich seit der Gründung im Jahre 1996 an der Schnittstelle zwischen Kunst, Technologie, Wissenschaft und Unterhaltung. Als Labor zur Schaffung experimenteller Situationen modelliert die im Linzer Hafen verankerte Künstler*innengruppe dem Alltag entlehnte Wirklichkeiten im Verbund mit möglichen Zukunftsszenarien zu haptisch erlebbaren Erzählungen, die in Form transmedialer Installationen das Publikum zum aktiven Erforschen einladen.
http://www.timesup.org
Time's Up wird unterstützt durch:
Bundeskanzleramt Österreich, Linz Kultur, Kulturland OÖ, LinzAG, Universität für Angewandte Kunst Wien und FWF Austrian Science Fund.
Rückfragen & Kontakt:
Bert Estl
bert@timesup.org
+43 699 12035114